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Hinweis: Das INTERACT-Modul Sequenzanalyse erfordert eine separate Lizenz. Wenn Sie den Befehl Sequenzanalyse weder unter Auswerten - Analyse - Statistik noch im Menü Auswertung im Zeitdiagramm finden können, ist der Befehl in Ihrer INTERACT-Version nicht aktiviert.
Wenden Sie sich bitte an unser Sales-Team unter sales@mangold-international.com, um zu erfahren, wie Sie diese Zusatzfunktion erwerben können.
Die Sequenzanalyse, auch Lag Sequential Analysis (LSA), ist eine Technik zur Auswertung von quantitativen Daten, bei der die zeitliche Abfolge der Daten untersucht wird. Die Methode wurde ursprünglich als 'Allison und Liker Methode' 1982 veröffentlicht. In INTERACT verwenden wir eine adaptierte Version von Roger Bakeman und Thomas M. Gottman.
Sie wird traditionell auf dem Gebiet der Entwicklungspsychologie verwendet, um das Verhalten zweier Personen in der Interaktion zu studieren (wie oft geht einem bestimmten Verhalten ein anderes Verhalten voraus oder wird von diesem gefolgt) mit der Absicht, die gesammelten Daten exakt zu beschreiben.
Natürlich kann sie auch für andere Tests eingesetzt werden, z.B. bei Usability-Studien, um typische Fehler oder Bedienabfolgen zu identifizieren.
Mit der LSA können Auswerter Statistiken generieren, die Aspekte wie Häufigkeit oder bedingte Wahrscheinlichkeit von Verhaltensereignissen abbilden.
Diese LSA-Routine wurde für sich gegenseitig ausschließende und flächendeckende Codes entwickelt. Die Sequenzen werden stets von Startzeit zu Startzeit gezählt.
In INTERACT ist der Befehl Lag sequentielle Analyse direkt im Menü Analyse - Statistik oder über das Menü Analyse im Fenster Zeitdiagramm verfügbar.
WICHTIG: Wählen Sie nur relevante Codes und Klassen aus!
Wenn Sie die LSA-Routine aus dem Zeitachsendiagramm heraus ausführen, können Sie die Daten nach Zeit einschränken:
Es werden nur die im Zeitdiagramm sichtbaren Klassen und Datensätze analysiert!
Sie können nur bestimmte Codes auswählen und nach Sequenzen nur unter diesen Codes suchen.
oWie bestimmte Codes, Klassen und/oder DatenSets ausgeschlossen werden können, wird in Datenauswahl - Codes und Klassen erklärt.
TIPP: | Wenn sich die zu analysierenden Ereignisse zeitlich überschneiden, verwenden Sie die Routine Code-Segmente erzeugen, um ein sequenzielles Abbild ihrer Beobachtungen zu erzeugen. |
Die verwendete Methode wurde für Daten, bei denen sich fortlaufende Codes wiederholen können, entwickelt (gleich wiederholte Codes sind möglich).
WICHTIG: Wenn Ihre Daten auf strukturellen Nullen auf der Diagonalen beruhen, weil sich fortlaufende Codes NICHT wiederholen, können die erwarteten Häufigkeiten mit dieser Methode nicht errechnet werden. Für diesen Datentyp verwenden Sie am besten ein Programm namens GSEQ, das eine Importroutine für INTERACT-Dateien bietet.
Lexikalische Codes
Wenn Sie mehrere Codes pro Ereignis kodiert haben, überlappen sich diese Codes automatisch, auch pro Ereignis. Für diesen Datentyp (in seinem originalen Zustand) können Sie Sequenzen nur pro Klasse identifizieren. Das bedeutet, dass immer nur eine Klasse im Zeitdiagramm visualisiert werden darf. Um die Codes aller Klassen in einer neuen Klassenspalte zu kombinieren, verwenden Sie die Routine wie beschrieben unter Codes zusammenführen / verschieben.
▪Um diese Routine zu starten, Transformieren - Codes - Verschieben & kombinieren klicken, alle relevanten Codes auswählen und in einer neuen Ziel-Klasse kombinieren.
•Wählen Sie Auswerten - Analyse - Statistik > Sequenzanalyse aus der Werkzeugleiste und wählen Sie nur Ihre neue <Zielklasse> zur Analyse aus.
Alternativ können Sie Ihre zu analysierenden Daten auch zunächst im Zeitdiagramm visualisieren:
▪Das Zeitdiagramm mittels Auswerten - Analyse - Zeitdiagram starten und nur die neue <Ziel-Klasse> für die Analyse auswählen.
•Führen Sie jetzt die Sequenzanalyse-Routine über das Menü Analyse im Zeitdiagramm Fenster aus.
Mehrere DatenSets
Sequenzen werden nur pro DatenSet berechnet, unabhängig davon ob diese sich im Zeitdiagramm zeitlich überlappen.
Sequenzanalyse ausführen
Hinweis: Achten Sie darauf, NUR die Codes zu kodieren, die für die Sequenzanalyse von logischem Interesse sind.
▪Öffnen Sie Ihre Datei.
Um eine Demodatei zu öffnen wählen Sie Öffnen > Beispiele Start - Erweitert - Workflows .
▪Wählen Sie Auswerten - Analyse - Statistik >Sequenzanalyse in der Werkzeugleiste.
In diese Beispieldatei schließen sich alle Daten gegenseitig aus und können sofort und allen gleichzeitig analysiert werden.
Wenn Ihre Daten mehrere Klassen und sich überschneidende Codes enthalten, sollten wahrscheinlich nicht alle Daten auf einmal analysiert werden.
•Wählen Sie NUR die zutreffenden Codes und Klassen aus.
▪Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit OK.
Nun erscheint der Sequenzanalyse-Einstellungen Dialog:
▪Überprüfen Sie Ihre Suchangaben wie unter Genauigkeit der Berechnung erläutert.
▪Bestätigen Sie Ihre Auswahl mit OK.
Hinweis: Die Routine sucht nur nach Startzeiten!
Erklärung: Bei der sequentiellen Analyse untersucht INTERACT alle verfügbaren Ereignissen chronologisch von Startzeit zu Startzeit, wobei alle Endzeiten ignoriert werden.
Die Routine identifiziert die erste Startzeit im ausgewählten Datenpool, notiert den entsprechenden Code und sucht nach dem Ereignis mit der nächste Startzeit.
Dieser nachfolgende Code wird als eine Folge des vorherigen Codes gezählt. Danach wird dieser nachfolgende Code gespeichert, und die Suche nach dem nächsten Startzeitpunkt wird fortgesetzt, usw.
Wenn sich Codes mit genau derselben Startzeit überschneiden, handelt es sich NICHT um eine Sequenz, und nur eines der Codes wird gezählt. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wonach man sucht, und nur Codes zu analysieren, die für die Analyse logisch sinnvoll sind.
- In der Regel werden Sie Ihre Daten Klasse für Klasse analysieren müssen.
- Sich überschneidende Ereignisse, die als kombiniertes Verhalten analysiert werden sollen , müssen mit Hilfe der RoutineKodiersegmente erstellen in sequenzielle Ereignisse umgewandelt werden.
- Lexikalische Codes müssen mit der RoutineVerschieben & Kombinieren zu einem aggregierten Code kombiniert werden..
TIPP: | Um die Ergebnisse visuell zu verifizieren laden sie die zu analysierenden Daten für ein einzelnes DatenSet zuerst in das Zeitdiagramm und rufen die Sequenzanalyse erst über das Menü des Zeitdiagrammfensters auf. |
Gefundene Sequenzen
INTERACT erzeugt jetzt die folgende Matrix:
TIPP: | Passen Sie die Breite der Spalten an, entweder von Hand oder optimiert über die Schaltfläche Optimieren/Maximieren. |
Die "Ergebnis"-Matrix enthält die Zählungen, wie oft auf ein bestimmter Code einen anderen folgt, beginnend mit der Startzeit des vorhergehenden Ereignisses bis zur nächste Startzeit. Diese Werte werden verwendet, um die resultierenden Wahrscheinlichkeiten und z-Werte zu berechnen.
oAlle verfügbaren Codes sind zweimal aufgeführt: einmal als Zeilenbezeichnungen und einmal als Spaltenüberschriften.
oHorizontal stellen die Werte die Anzahl dar, in denen die Codes in der Zeile vom Code in der Überschrift gefolgt wurden, entsprechend der gewählten Verzögerung. Standardmäßig ist die Verzögerung = 1.
oGezählt wird immer der erste* Code, der seit dem Beginn des vorherigen Codes innerhalb des gleichen DatenSet gefunden wurde - unabhängig von der Klasse und unabhängig davon, ob der vorherige Code bereits beendet ist !
oDie resultierenden Werte werden über alle ausgewählten DatenSets kumuliert.
oVertikal wird den Codes in der Spaltenüberschrift der Code in der Zeile vorangestellt, so oft wie vorhanden.
oWenn Sie die Gesamtzahl der Ereignisse (N) mit der Gesamtsumme der Übergänge vergleichen, sehen Sie, dass die Gesamtsumme immer "N" - "lag" ist.
In diesem Fall 137 Ereignisse - lag 1 = 136.
WICHTIG: Um zuverlässige Ergebnisse zu erhalten, sollten Sie die Sequenzanalyse-Routine nur auf sich gegenseitig ausschließende Daten anwenden. Wenn Ihr Kodiersystem sich nicht gegenseitig ausschließt, einige der Codes aber schon, können Sie die Sequenzanalyse nur auf diese Codes anwenden. Ereignisse, die sich im Zeitreihendiagramm überschneiden, verfälschen die Ergebnisse.
Verwenden Sie die Routine Mustersegmentierung, um aus sich überschneidendem Verhalten sequenzielle Segmente zu erstellen.
*) können Sie auch nach dem zweiten (Lag 2) oder dritten Code (Lag 3) suchen, indem Sie die Einstellungen für die Sequenzanalyse im Dialogfeld Zeitreihendiagramm-Einstellungen anpassen.
Visual Data ExplorationVisuelle Datendarstellung
Sie können Ihre Ergebnisse sofort verifizieren, denn
INTERACT bietet eine spezielle Routine, Ihre Daten zu visualisieren, welcher automatisch aktiviert wird:
▪Die Taste Visual Data Exploration ermöglicht das Ein- und Ausschalten der Funktion.
Alle Ergebnisse werden ausgewertet und folgendermaßen eingefärbt:
Alle Werte werden verglichen und das Spektrum zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Wert wird verwendet, um die Ergebnisse in vier Gruppen aufzuteilen:
oBeige zeigt die Werte innerhalb der niedrigsten 25% an.
oBlau zeigt die Werte innerhalb der nächsten 25% an.
oGrün wird für die Werte innerhalb der dritten 25% verwendet.
oRot symbolisiert die Werte innerhalb der höchsten 25%.
Dies gibt Ihnen einen sofortigen Überblick über Ihre Ergebnisse.
Farben definieren
Sie können die Farben für diese geviertelten Ergebnisse in den Anwendungseinstellungen festlegen:
▪Wählen Sie Allgemein - Programm - Einstellungen und wechseln Sie auf die Registerkarte Verhalten - Farben.
▪Ändern Sie die Farben für geviertelte Ergebnissätze nach Ihrem Geschmack: