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Diese Funktion ermöglicht Ihnen nach bestimmten Verhaltensmustern zu suchen.
Eine typische Frage für die Kontingenzanalyse ist:
"Wie oft wird Verhalten A von Verhalten C innerhalb eines festgelegten Zeitraums gefolgt, unabhängig von den anderen Codes dazwischen?".
Mit der Kontingenz-Analyse können Sie nach bestimmten aufeinanderfolgenden Verhaltenscodes suchen und neue Ereignisse erzeugen, die die Zeitlücken zwischen den zwei gesuchten Codes abdecken.
Durch die Vielzahl an Optionen können Sie mit dieser Routine:
oEreignisse für eine Aufgabendauer zwischen bestimmten Start- und Stopp-Codes erstellen.
oLücken zwischen zwei bestimmten Codes mit Ereignissen füllen.
oEreignisketten auf Basis separater Start- und Stopp-Codes identifizieren.
oAbschnitte gemeinsamer Aufmerksamkeit identifizieren.
Kontingente Kodierungen ermitteln
Für diese Routine gibt es zwei Arten von Kontingenzen:
Zufällige Kontingentzen zwischen Codes, die zufällig auftreten können. Bei dieser Suche werden alle Codes, die zwischen dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Code beginnen, ignoriert. Je nach gewählter Suchmethode wird davon ausgegangen, dass sich die Ereignisse entweder (teilweise) überschneiden oder irgendwo in der (nahen) Zukunft beginnen. |
Sequentielle Ereignisse für Codes, die Teil eines sich gegenseitig ausschließenden Kodiersystems sind, und Sie suchen nach unmittelbaren Ereignissen, bei denen es keine Lücke zwischen dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Code gibt. |
Die Art und Weise, wie INTERACT diese verschiedenen Arten von Kontingentzen identifiziert, wird durch die Länge des Kontingenzintervalls bestimmt.
Hinweis: Das Kontingenzintervall gibt die Zeitspanne an, innerhalb derer nach dem zweiten Code gesucht wird.
▪Ein bestehendes INTERACT-Dokument öffnen oder Start - Dateien - Öffnen > Dokumente > Dokument: Sequential Analysis demo wählen, um die Demodaten zu öffnen.
▪In der Werkzeugleiste Auswerten - Zeitsequenzen - Kontingenz klicken.
Im nun erscheinenden Dialog können Sie die beiden aufeinanderfolgenden Codes definieren und das Zeitintervall, innerhalb dessen die beiden Codes aufeinander folgen sollen, •Wählen Sie die Klasse und den Code des vorangehenden Verhaltens. ▪Wählen Sie die Klasse und den Code des nachfolgenden Verhaltens. ▪Wählen Sie die Option Erzeuge neue Ereignisse, welche die Kontingenzen representieren , um neue Ereignisse mit dieser Routine zu erstellen. ▪Geben Sie ein passendes Kontingenzintervall ein:festlegen: |
Zufällige Kontingentzen - Geben Sie die Länge des Intervalls an, innerhalb dessen der zweite Code auf den ersten folgen soll. Geben Sie diese Information als Timecode-Wert ein (z.B. 05:00 = 5 Sekunden. Um alle Einträge zu finden, wählen Sie einen Wert, der so groß ist wie die Länge Ihrer Sitzung. Um nur relevante Einträge für eine bestimmte Reaktion zu finden, begrenzen Sie den Suchzeitraum). |
Sequentielle Kontingenzen - Um unmittelbare Abfolgen zu finden, wie sie bei der Verwendung von sich gegenseitig ausschließenden Codes auftreten, setzen Sie das Kontingenzintervall auf 00:00:00:00 und wählen Sie die zweite Suchmethode, um diese Abfolgen zu identifizieren. |
Hinweis: Wenn Sie das Kontingenzintervall auf Null setzen , werden nur aufeinanderfolgende Ereignisse gefunden, die unmittelbar nach dem vorangegangenen Ereignis beginnen . Wenn Ihre Daten eine Mischung aus sequentiellen und zufälligen Kontingenzen enthalten, müssen Sie die Routine möglicherweise zweimal mit unterschiedlichen Einstellungen ausführen, um alle zu finden.
▪Wählen Sie eine Suchmethode, um festzulegen, wie INTERACT die in Ihrem Kontingenzintervall angegebene Dauer behandelt:
Suchmethoden
Dieser Befehl bietet eine Reihe von Optionen für die Suche und die Erstellung von Ereignissen:
oDie rosa Kästchen geben die Länge des Intervalls an, in dem der zweite Code gesucht wird.
oDer grüne Balken zeigt an, von wo bis wo die neuen Ereignisse erstellt werden, wenn die Kombination innerhalb des angegebenen Kontingenzintervalls gefunden wurde.
oDie Option Kontingenzereignis bis Offset des Nachfolge-Codes beeinflusst, bis zu welchem Offset die neuen Ereignisse erstellt werden.
Optionen
INTERACT bietet 10 (!) verschiedene Möglichkeiten zur Erstellung von Kontingenzintervallen. Die fünf wählbaren Optionen bestimmen hauptsächlich, ab wann das Suchintervall beginnt.
Standardmäßig enden alle Kontingenzereignisse mit dem Beginn des nachfolgenden Codes.
Die Anzahl der Möglichkeiten verdoppelt sich, wenn Sie die Option Kontingenzereignis bis Offset des Nachfolgecodes aktivieren . Diese Option addiert die Dauer der Folgeereignisse zu dem ursprünglich gefundenen Kontingenzereignis, so dass das Kontingenzereignis mit dem Offset des Folgeereignisses endet.
1.Onset - Onset - Das Kontingenzintervall beginnt mit der Startzeit des vorhergehenden Ereignisses. Der nachfolgende Code kann auftreten , bevor das vorangegangene Ereignis beendet wurde. Der Beginn des neuen Kontingenzereignisses stimmt mit der Startzeit des vorangegangenen Codes überein.
2.Offset - Offset - Der Suchzeitraum beginnt mit der Endzeit des vorangegangenen Codes. Der Beginn des neuen Kontingenzereignisses stimmt mit der Endzeit des vorangegangenen Codes überein.
3.Ereignislänge + Intervall (Onset-Onset) - Der Suchzeitraum beginnt mit der Startzeit des vorangegangenen Codes und dauert bis zur Endzeit + Intervallzeit, wobei der Suchzeitraum um die Dauer des vorangegangenen Codes verlängert wird.
Der Beginn des neuen Kontingenzereignisses stimmt mit der Startzeit des vorangegangenen Codes überein.
4.Ereignislänge + Intervall (Offset-Onset) - Der Suchzeitraum beginnt mit dem Startzeit des vorangegangenen Codes und dauert bis zur Endzeit + Intervallzeit, wobei der Suchzeitraum um die Dauer des vorangegangenen Codes verlängert wird.
Die Startzeit des neuen Kontingenzreignisses entspricht der Endzeit des vorangegangenen Codes.
5.Ereignislänge + Intervall (Onset-Intervall) - Der Suchzeitraum beginnt mit der Startzeit des vorangegangenen Codes und dauert bis zur Endzeit + Intervallzeit, wobei der Suchzeitraum um die Dauer des vorangegangenen Codes verlängert wird.
Die Dauer des neuen Kontingenzereignisses entspricht dem Kontingenzintervall. Beginn des Kontingenzereignisses = Starzeit des nachfolgenden Ereignisses - Kontingenzintervall-Dauer.
Definieren von Kontingenzcodes
Da es möglich ist für die Zeitspanne zwischen dem vorhergehenden und dem nachfolgenden Code neue Ereignisse zu erstellen, müssen Sie die Klasse und die Code-Informationen für diese neue Ereignisse angeben.
Diese Ereignisse sind "echte" Ereignisse und somit für alle Auswertungen und Statistiken verfügbar:
▪Wählen Sie eine bestehende Klasse oder geben Sie einen neuen Klassennamen ein, in dem diese neuen Codes gespeichert werden sollen.
▪Geben Sie einen Code ein, um die neuen Ereignisse zu beschreiben.
▪Bestätigen Sie Ihre Einstellungen mit OK.
Hinweis: Standardmäßig ist die Endzeit des Kontingenz-Ereignisses gleich der Startzeit des Nachfolger-Codes. Um die Dauer der Kontingenz-Ereignisse bis zur Endzeit des Nachfolger-Codes zu verlängern, die Option Kontingenz-Ereignis bis Endzeit des Nachfolge-Codes aktivieren.
Nun geschieht Folgendes:
oDie aktuelle Daten-Datei wird nach Zeitwerten sortiert.
oEine Suche nach unten (= aufsteigend in der Zeit) nach dem ersten Auftreten des Codes 'A' in der Klasse Verhalten beginnt, gefolgt von einer Suche nach dem ersten Auftreten des Codes 'B' in der Klasse Verhalten.
oAnschließend wird überprüft, ob 'B' innerhalb des gesuchten Kontingenzintervalls liegt (die gewählten Bedingungen berücksichtigend).
oAbhängig von der gewählten Regel werden nun Start- und Endzeit sowie der neue Code im neuen Kontingenz-Ereignis eingetragen.
oAnschließend wird erneut nach dem nächsten Code 'A' gesucht, wobei sichergestellt wird, dass dessen Startzeit auf jeden Fall NACH dem letzten Code 'B' liegt.
Diese Aufgabe wird für jedes DatenSet separat durchgeführt.
Das Ergebnis wird in einem Ergebnis-Dialog präsentiert:
Dieser Kontingenten-Bericht verschwindet beim Schließen.
Die Häufigkeiten pro Set für die erkannten Kontingenzereignisse sind in der Code-Statistik verfügbar.
Wenn Sie die angezeigten Informationen speichern möchten, müssen Sie den Inhalt dieses Dialogs manuell kopieren und einfügen:
•Klicken Sie in das Fenster und drücken Sie CTRL+A, um alle Daten auszuwählen.
•Drücken Sie CTRL+C, um die Auswahl zu kopieren.
•Fügen Sie die Daten in Ihr Zieldokument (z. B. MS Excel) ein.
Neue Ereignisse
Wenn die Option Erzeuge neue Ereignisse... aktiviert war, wurden in Ihrem Dokument neue Ereignisse erstellt. Für jede Übereinstimmung wurde ein Ereignis erzeugt, einschließlich der korrekten Zeitinformation und des neuen Codes.
Diese automatisch generierten Ereignisse sind in chronologischer Reihenfolge zwischen den Original-Daten zu finden und werden bei Auswertungen genauso wie manuell erfasste Ereignisse behandelt.
Ergebnisse Überprüfen
So überprüfen Sie die Ergebnisse:
▪Wählen Sie Auswerten - Analyse - Zeitdiagram und wählen Sie nur die beiden Codes aus, die Sie in der Kontingenzsuche verwendet haben, sowie den neuen Code:
In diesen Beispieldaten können Sie nun sehen, dass NICHT auf alle "Erregt"-Zustände ein "Wütend"-Zustand folgt und dass manchmal ein "Wütend"-Zustand auftritt, ohne dass vorher ein "Erregt"-Zustand vorliegt.
TIPP: | In Kombination mit dem Ereignis-Dauer-Filter aus dem Zeitdiagramm können Sie z.B. Auswertungen über verschiedene Intervall-Längen durchführen, indem Sie das Kontingenzintervall recht großzügig (vielleicht 30 Sekunden oder mehr) definieren, damit (fast) alle Kontingenzen gefunden werden. Mittels des Ereignis-Dauer-Filters können Sie herausfinden, wie oft diese Reaktion innerhalb von z.B. 10 Sekunden stattfand, indem Sie einfach vorübergehend alle Kontingenzen mit einer Dauer von mehr als 10 Sekunden ausschließen. |
Hinweis: Interessieren Sie Code-Kombinationen wie z.B. "Immer dann, wenn "Verhalten A" und "Verhalten B" kodiert wurden, wie oft folgt dann "Verhalten C" dieser Kombination innerhalb von x Sekunden?" Dann müssen Sie zuerst neue Ereignisse für diese Kombination anlegen. Werfen Sie dazu einen Blick in Gleichzeitig auftretendes Verhalten finden (co-occurring Codes). Die so erzeugten Ereignisse, die die überlappenden Codes darstellen, können verwendet werden, um Kontingenzen zu zählen.