FACS - Mehrere Action Units pro Ereignis

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FACS - Mehrere Action Units pro Ereignis

WICHTIG: Facial Action Coding ist eine komplexe Kodier-Methode, wofür der Kodierer eine zusätzliche FACS-Ausbildung durch einen Fachmann in diesem Bereich benötigt.
Unsere Beispiele machen Sie NICHT zu einem FACS-Profi. Sie zeigen nur, wie Sie INTERACT für Facial Action Coding verwenden können.

Die Einrichtung eines Kodiersystems, das einfach zu handhaben ist und zugleich die Erfassung unterschiedlicher Informationen für 59 Action Units (Aktionseinheiten, AUs) ermöglicht wäre eine Herausforderung, deswegen werden mit INTERACT bereits mehrree Implementationen mitgeliefert.

Der Einsatz von INTERACT und eine kluge Kombination von Präfix, lexikalischem Kodieren und lexikalischen Ketten ermöglichen Ihnen die Implementierung eines Kodiersystems, das 59 Action Units (oder wenn nötig mehr) abdeckt. Das führt zu 118 Klassenspalten mit nur 4 kleinen Code-Definitionsdateien (Das vollständige Set ist vorinstalliert. Sie können es so testen und Ihren Bedürfnissen anpassen.)

Hinweis: Dieser Ansatz konzentriert sich ausschließlich auf Aktionseinheiten und erlaubt die Kodierung einer beliebigen Kombination von AUs.
Dieses intervallbasierte Setup setzt voraus, dass Sie die Aktivität für mehrere Action Units innerhalb der gleiche Ereignis-Zeile eingeben möchten.
Die 'Zeilen' können manuell erfasste Ereignisse oder eine Reihe von automatisch erstellten Time Sampling-Ereignissen mit festen Intervalllängen sein.
Die Eingabe mehrerer Codes in das gleiche Ereignis erfordert eine separate Klassenspalte für jede Eingabe = eine Klasse-Spalte für jeden Action Unit.

Wir setzen voraus, dass Sie mit den Grundlagen der Erfassung von Time Sampling-Ereignissen, der manuellen Erfassung von Ereignissen und mit dem Definieren regulärer Code-Definitionsdateien in INTERACT vertraut sind.

Dieser Abschnitt beschreibt den Inhalt der oben genannten Beispiel-Dateien, die Art und Weise, wie sie miteinander verknüpft sind und wie sie arbeiten.

Sie können zwischen einem reinen Intensitäts-Setup (ohne Modifier) und dem vollwertigen Intensitäts- und Modifier-Setup wählen.

In diesem Beispiel wird das vollständige Intensitäts- und Modifier-Setup mit allen 59 Aktionseinheiten beschrieben.

Das Arbeiten mit dem Setup "No Modifier " - das in Ihrer Installation enthalten ist - funktioniert genauso, es gibt nur eine Ebene weniger.

In diesem Beispiel mit den Merkmalen Intensität + Modifier ist der Kodierrhythmus wie folgt:
Action Unit - Intensität - Modifier - Action Unit - Intensität - Modifier - Action Unit ...

Hinweis: Jeder Aktion Unit wird durch zwei Ziffern auf Ihrer Tastatur identifiziert, fügen Sie eine 0 vor den Action Units unter 10 hinzu.

Code-Definitionen

Die vordefinierten FACS-Codes sind gespeichert unter ..\Mangold INTERACT Data\CodeDefinitions\Demos\FACS.
Die neueste Version, die in diesem Beispiel beschrieben wird, kann hier heruntergeladen werden: www.videoanalysis.net/resources/interact/examples/FACS_CodeSetups.zip

WICHITG: Alle FACS-Code-Definitionen wurden für die Verwendung im Kodiermodus: Lexikalisch (post hoc) entwickelt.

Sie können die folgende Erklärung überspringen und das System einfach verwenden, wie in den beiden häufigsten Implantations-Szenarien beschrieben:

oLog 1-Frame FACS EventsIntervallbasierte

oFACS-Codierung

Wenn Sie verstehen wollen, wie diese Code-Definitionen miteinander verknüpft sind und warum, lesen Sie hier weiter.

1. FACS Codes-Ebene

Diese Datei wird verwendet, um die erste Ziffer einer Action Unit zu identifizieren.

Öffnen Sie die Datei 01_FACS_ActionUnit_Master.key im Code-Definitionsfenster.

FACS_1master

Diese Einstiegsdatei (Top-Level, erste Ebene) enthält folgende Informationen:

oEine Taste, damit die Datei während der Kodiersitzung überhaupt erst benutzt werden kann.

oEinen Code, der nicht aufgezeichnet wird, da keine Klasse eingegeben wurde (Die Code-Spalte könnte man genauso gut leer lassen. Durch den Code kann man aber sehr einfach sehen, wo man sich gerade befindet).

oDie Spalte Lex.Kette enthält den Namen der folgenden Datei (zweite Stufe), deren Inhalt Ihnen ermöglicht, die zweite Ziffer in Ihrer Aktionseinheit zu bilden.

oDie Spalte Präfix enthält die erste Ziffer Ihrer Action Unit. Dieses Präfix wird noch vor die Information gesetzt, die in der zweiten Datei gefunden wird. Zusammen bilden Sie die Nummer einer Aktionseinheit.

Da wir eine separate Spalte für jede Action Unit (AU) benötigen, diese 59 AUs aber nicht alle im Voraus definieren möchten, verwenden wir die Präfixen um die AU-Klassen automatisch bilden zu können:

Ein Präfix wird immer mit dem Klassennamen auf der folgenden Ebene kombiniert. Vorhandene Präfixe können mit einem + an die nächste Ebene weitergegeben werden.

TIPP: Wenn Sie Mimik in Ein-Sekunden-Intervallen analysieren wollen, lesen Sie Intervallbasierte FACS-Codierung.

Klicken Sie in eine Zeile und dann auf diese Taste Btn_KeyDefChain_Open, um die nächste verknüpfte Code-Definitionsdatei zu öffnen.

Hinweis: Die verknüpfte Datei wird beim Kodieren automatisch geöffnet, sobald einer der Codes der vorhergehenden Datei eingegeben wurde.

2. FACS Codes-Ebene

Diese Datei wird zur Eingabe der zweite Ziffer des Action Units

FACS_2x

Die 'Zweite-Ebene-Datei'  enthält folgende Informationen:

oEine Spalte Taste, damit die Datei während der Kodiersitzung verwendet werden kann.

oDie Spalte Code bleibt leer, weil wir immer noch dabei sind, die Aktionseinheit zu bilden und immer noch keine realen Codes aufzeichnen wollen.

oDie Spalte Lex.Kette enthält die Namen der nächsten Kodier-Datei (dritte Ebene), die dann tatsächlich die Intensität der von uns identifizierten Aktionseinheit kodiert.

oDie Spalte Präfix enthält das zweite Zeichen der identifizierten 'Aktionseinheit'.
Das '+'-Zeichen vor dem tatsächlichen Präfix stellt sicher, dass das Präfix der vorangegangen Datei nicht beim Übergang auf die nächste (dritte Ebene) Kodier-Datei vergessen wird.
Das '+' ermöglicht es, eine Kette aus Präfixen zu bilden.

Diese beiden Präfix-Einträge sorgen kombiniert dafür, das z.B. eine AU-Klasse '36' erstellt werden kann durch die Eingabe von [3]+[6] (die 3 aus der erste Ebene, gefolgt von der 6 aus der zweite Ebene).

Hinweis:        Bitte beachten Sie, dass die zwei Code-Definitionsdateien KEINE richtigen Codes enthalten, sondern nur Präfix-Eingaben, um separate Spalten für jede Aktionseinheit zu erzeugen sowie einen Link zur nächsten Code-Definitionsdatei unter Lex.Kette.

Klicken Sie in eine Zeile und auf diese TasteBtn_KeyDefChain_Open , um die nächste verknüpfte Code-Definitionsdatei zu öffnen.

3. FACS Codes-Ebene

Erst die 'Dritte-Ebene'-Datei enthält einige wirkliche Codes, um die 'Intensität' der aktive Action Unit zu beschreiben, und sieht wie folgt aus:

FACS_3intensity

Diese Datei enthält Codes und eine Klasse, um unsere Beobachtungen aufzunehmen:

oDie Spalte Taste enthält wie immer eine [Taste], um einen spezifischen Code zu identifizieren.

oDie Spalte Code enthält nun Codes, die die 'Intensität' der aktuellen Aktionseinheit aufnehmen können.

oDie Spalte Klasse enthält ein "I" der mit den bis jetzt gesammelte Präfix-Informationen kombiniert wird um den Namen der zutreffende Intensitäts-Klasse zu formen.

In Kombination mit den gesammtelten Präfix-Informationen entsteht so eine Klassenspalte mit der Bezeichnung '36I', die den Intensitäts-Wert für die Action Unit 36 enthält.

oDer Link in Lex. Kette führt uns zur letzten Code-Definitionsdatei, die die 'Modifier'-Information aufnimmt.

oDer Präfix-Eintrag '+' ermöglicht uns, die bereits gesammelte Präfix-Informationen ('36' in diesem Beispiel) zur nächste Ebene weiter zu leiten.  

Klicken Sie in eine Zeile und dann auf diese Taste Btn_KeyDefChain_Open, um die nächste verknüpfte Code-Definitionsdatei zu öffnen.

4. FACS Codes-Ebene

Die nächste Code-Definitionsdatei mit den 'Modifier'-Codes sieht wie folgt aus:

FACS_4modifier

Wie die vorangegangenen 'Intensity'-Dateien enthält die 'Modifier'-Datei verschiedene beschreibende Codes und eine Klasse "M", um die 'Modifier'-Codes aufzunehmen.

oDie Spalte Taste enthält wie immer ein [Taste] zur Kennzeichnung einer bestimmten Code.

oDie Spalte Code enthält nun Codes, die den 'Modifier' der aktuellen 'Action Unit'-Aktivität beschreiben.

oDie Spalte Klasse enthält ein "M", das zusammen mit den beiden AU-Ziffern den Namen der 'Modifier'-Klasse bildet.

In Kombination mit den vorherigen Präfix-Verknüpfungen entsteht nun eine Klassenspalte mit der Bezeichnung '36M', die den Modifier-Wert für Action Unit 36 enthält.

Hinweis: Wenn Sie diesen Modifier nicht benötigen, ist es einfach, das Setup anzupassen oder verwenden Sie gleich das FACS Setuo 'No Modifier'.

oDie Spalte Präfix ist in diesem Fall leer, weil wir hier am Ende des ersten Kodier-Zyklus sind und für das nächste Action Unit neue Präfix Informationen benötigt werden.

oDer Link in der Spalte Lex. Kette zeigt zurück zur 1. Datei was uns erlaubt zur ersten Stufe zurückzukehren OHNE das Ereignis zu verlassen. So entsteht eine Endlosschleife und können wir endlos Action Units an der Aktuelle Zeile hinzufügen.

Hinweis:        Sie können hier das 'EOC'-Kontrollkästchen nicht benutzen, weil damit das Ereignis automatisch beendet würde.